Die besten Geschichten schreibt das Leben selbst. „Man muss nur seinen Spuren folgen“, sagt Carsten Broder Feddersen, den es immer wieder auf frischen Fährten ins Revier zieht.
Familienvater, Verlagsinhaber, Hobbybauer, Jäger, Buchautor – mitten in Schleswig-holstein bei Bothkamp, hat Carsten-Broder Feddersen mit seiner Frau Susanne und seinen sechs Töchtern ein Stück Heimat gefunden. Tierische Vier- und Zweibeiner, vom Pflegekind Rehkitz bis zum Nutzvieh, tummeln sich auf Hof und Wiesen. Ein buntes Treiben von Kühen, Schweinen, Bienen, Gänsen, Hühnern und Enten, bis hin zu Kaninchen und das Stück eigene Scholle um den Resthof runden das bewegte Leben des Autors und Jägers ab. Den jungen Feddersen, der die Freiheit genoss, begleitet vom jagenden Vater und Großvater zwischen Wiesen, Feldern und Wäldern im Herzen Schleswig-Holsteins aufzuwachsen, zog es früh in die Fremde. Die Reisen führten von Schleswig-Holstein nach Österreich, Afrika und bis nach Australien. 1992 rief der Beruf den ehemaligen Banker nach Mecklenburg Vorpommern. Fünf Jahre wirkte Feddersen hier als Banker und Hobbybauer auf einem eigenen Resthof, lernte Land und Leute als Jäger, Nachbar und Freund kennen. 1997 zog es die Familie zurück nach Schleswig-Holstein, um hier auf dem heutigen Resthof bei Bothkamp feste Wurzeln zu schlagen. „Buchautor war etwas, an das ich nie gedacht hatte“, sagte Feddersen nach dem Erscheinen seines ersten Jagdbuchs „Blattschüsse“. „Mach es besser“, kommentierte Feddersens Frau Susanne zuvor die Kritik Feddersens über ein Jagdbuch. Seitdem ist die Freude am Schreiben ungebremst, begleiten Block und Stift den Jäger auf Leiter und Ansitz und im Urlaub oder in stillen Stunden am Knick. Andere Menschen ein Stück weit durch ein bewegtes Leben mitnehmen zu können und das Erlebte zu teilen, sei allein die Mühe wert sich aufzuraffen, zu Stift und Papier zu greifen und das Erlebte fest zu halten, sagt der bodenständige Bothkamper im Gespräch. Die Geschichten schreibt das Leben zwischen Nord- und Ostsee selbst. Nur bei seinen Krimis verlässt Feddersen die gewohnten Pirschwege jagdlichen Erlebens, in denen ein Jägerleben vom Lausbuben bis heute aus der Schule plaudert. Feddersens Sprache ist ehrlich, der Jäger hinter den Zeilen nicht unfehlbar. Die Missgeschicke fordern zum Schmunzeln auf, die Menschlichkeiten zum Nachdenken. „Ohne dieses Stück Ehrlichkeit kann ich nicht über mein Jägerleben schreiben“, meint Feddersen. Selbst dann nicht, wenn er die Pfade wahren Geschehens verlässt – genau so könnte es im Nachbarrevier geschehen sein. Genau hierin liegt der Charme, der die Erzählungen des Bothkamper Autors in seinen Büchern begleitet.