.
Wölfe bewegen zurzeit wie kaum eine andere Tierart die Gemüter. In „Rotkäppchen und der böse Wolf“ bleibt die Faszination für die scheuen Zeitgenossen lebendig. Die Eeckholter Wolfsnächte mitten im Herzen Schleswig-Holsteins locken jedes Jahr mehrere Tausend wolfsbegeisterte Menschen in den Wildpark bei Großenaspe. Die Einen wollen den Wolf trotz aller Widrigkeiten wieder durch die Lande streifen sehen. Andere würden den auf leisen Sohlen über alte Wechsel wieder ins Land zurückkehrenden Wolf am liebsten totschießen. Die Sorgen von Schafhaltern und Wildgatterbetreibern bescheren den Züchtern von Herdenschutzhunden neue Aufmerksamkeit. Die Schere der Begeisterung klafft weit auseinander. Mitten hinein sticht Heinz Dietmar Lütje mit seinem Krimi „Auf Wölfe schießt man nicht“.
Der Regionalkrimi, in dem ein ehemaliger Anwalt und Jäger einen folgenschweren Schuss auf einen Wolf bitter bereut, spielt mitten in Schleswig-Holstein. Selbst passionierter Jäger, nimmt Lütje sowohl Jäger als auch Naturschützer aufs Korn. Mancher Seitenhieb muss dabei weggesteckt werden. „Dass die durchaus humorig verpackt sind, macht die Sache nicht besser“, meint Lütje. Viel „Hausgemachtes und gewachsene Feindschaften an den Reviergrenzen“ bremsen so manche gute Idee. So mancher selbst ernannter Tierschützer verbaut mit unklugem Tun guten Ideen für eine lebendigere Umwelt den Weg, fordert der Boostedter mehr Miteinander frei von falscher Ideologie.
„Wir haben nur eine belebte Umwelt zwischen Nord- und Ostsee“, sagt Lütje. Ob freilebende Wölfe darin allerdings ihren Platz haben, bezweifelt der Autor. An den Traum freilebender Wölfe, die in Schleswig-Holstein wieder eine Heimat finden, mag der eher nüchterne Jäger und Autor nicht glauben. „Allein der Straßenverkehr dürfte hier ein kaum zu überwindendes Hindernis aufbauen“, meint Lütje. Auf Wölfe schießen, lässt der Jäger und Autor daher auch nur im Buch. Darin bleibt am Ende allerdings nicht nur der Wolf auf der Strecke.
.
Begleitern auf vier Pfoten hat sich auch Lütjes Frau Traute Lütje gewidmet. Neben der aktuellsten Romanneuerscheinung „Liebe muss auch Leid ertragen“, liegt druckfrisch „Janka stöbert in vergangenen Zeiten“ auf dem Tisch. Deutsch Drahthaar Hündin Mücke, Schäferhund Bossi und auch Jagdhündin Janka, inzwischen stolze 16 Jahre alt und im jagdlichen Ruhestand, haben unser Leben in besonderer Weise begleitet, sagt die Buchautorin.
.
„Auf Wölfe schießt man nicht“, „Liebe muss auch Leid ertragen“ und „Janka stöbert in vergangenen Zeiten“, sind im Engelsdorfer Verlag erschienen.